Der bewegte Abend – Kieler Off-Kurzfilmfestival
Hier am Strand war es heiß. Meteorologen sprachen mal wieder vom mindestens wärmsten April der letzten 100 Jahre und der Mai ließ sich nicht kälter an. Die Klimakatastrophe fordert ihren Tribut. Alles in allem keine guten Voraussetzungen ein Kurzfilmfestival in geschlossenen Räumlichkeiten abzuhalten. Das 2. Der Bewegte Abend Kurzfilmfestival hatten wir in kälteren Tagen für den 3. Mai geplant, leichtfertig und frei von Gedanken an Hochdruckgebiete. Beseelt vom Glauben, das erste, überaus erfolgreiche DBA Kurzfilmfestival habe eine baldige Fortsetzung verdient.
Das erste DBA Kurzfilmfestival fand im September 2006 im Kieler Luna Club statt – 6 Jahre Luna Club Kiel, die wir zum Anlass genommen hatten, im Rahmen der Feierlichkeiten eine besondere Ausgabe unseres wöchentlichen Bewegten Abends zu veranstalten. Als der Club uns fragte, ob wir zum Jubiläum eine besondere Veranstaltung beitragen möchten, war für uns relativ schnell klar, es würde ein Abend mit Kurzfilmen werden. Sowohl Jan als auch ich sind große Kurzfilmfans und auch unser Publikum weiß den wöchentlichen Kurzfilm des DBA sehr zu schätzen.
Nun gibt es nicht gerade wenige Kurzfilmfestivals, genau genommen ziemlich viele. Zu viele? Die Frage stand auf jeden Fall im Raum, was rechtfertigt ein weiteres Kurzfilmfestival, wo liegt die Nische, die noch zu besetzen ist? Unsere Antwort darauf war die größtmögliche Breite, jeder Film darf mitmachen, einzige Beschränkung: die Länge, bitte nicht über 15 Minuten. Das ganze in gemütlicher Clubatmosphäre, DJs als Rahmenprogramm, so war es konzipiert.
Sobald der Termin feststand, begannen wir, Flyer zu entwerfen, Trailer zu drehen, befreundete Filmemacher anzuhauen und auch unser Publikum immer wieder zu animieren, Beiträge einzureichen. Schlussendlich kamen wir auf annährend 40 Einsendungen, die tatsächlich das breite Spektrum zwischen privatem Urlaubsvideo, charmantem Erstling oder Anfängerfilm, professionellen Musikclips, Dokumentarfilm und preisgekrönten Festivalfavoriten abdeckten. 20 davon schafften es in den Wettbewerb, 5 wurden mit Preisen bedacht. Eine manchmal krude, aber einmalige, stets unterhaltsame Mischung. So sahen es auch Expertenjury und Publikum und das kam zahlreicher als wir es uns je erträumt hätten. Annährend 200 begeisterte Zuschauer besuchten das 1. DBA Kurzfilmfestival und mancher musste gar draußen bleiben, weil schlichtweg kein Platz mehr vorhanden war, der Club platzte aus allen Nähten und wir ein wenig vor Stolz.
Runde 2: Mai 2007, knapp 8 Monate später. Wieder wurden eifrig Flyer verteilt, Preise für die Festivalsieger organisiert und vor allen Dingen reichlich Filme eingesandt. Ein paar Kleinigkeiten haben wir verändert, so gab es diesmal eine Publikumsjury und statt der Plätze 1-5 lediglich die Plätze 1-3. Die Anzahl der Filme im Wettbewerb haben wir von 20 auf 15 reduziert und dafür ein paar längere Filme herein genommen, die annährend an die 15 Minuten Grenze reichten.
Allein das Wetter bereitete uns Sorge. Ursprünglich hatten wir angedacht, das Festival diesmal auf 2 Etagen zu veranstalten, damit alle, die wollen, auch wirklich Platz finden. In Anbetracht von Sonnenschein und verfrühter Grillsaison entschieden wir uns allerdings dagegen und korrigierten die Publikumsprognose deutlich nach unten. Ein Fehler. Wie bereits bei der ersten Auflage waren annährend 200 Menschen bereit das gute Wetter gegen einen gemütlichen Abend mit Kurzfilmen im Club zu tauschen. Erneut mussten wir Leute nach Hause schicken, weil uns einfach der Platz fehlte. Damit hatten wir nicht gerechnet. Was für ein Abend – Filmemacher, Publikum und Veranstalter restlos zufrieden.
Das erste Festival werteten wir übrigens in Form einer abendfüllenden Silvestergala auf Kiel TV aus und auch die Filme des zweiten Festivals werden dort in absehbarer Zeit zu sehen sein, dann schon mit dem Hinweis auf das dritte im Herbst.
Was bleibt, sind zwei glückliche Macher, die fast aus dem Nichts ein erfolgreiches Kurzfilmfestival erschaffen haben, das es hoffentlich in noch vielen Auflagen geben wird. Unser Dank gilt den zahlreichen Filmemachern, Preisgebern, David, unserem Grafiker, dem Luna Club, Kiel TV und allen voran unserem Publikum für die liebe Unterstützung.
Und natürlich nehmen wir bereits wieder Einsendungen für die dritte Auflage im Herbst an – nicht länger als 15 Minuten und wenn möglich auf DVD. (Kay Otto)
Einzusenden an: 3. DBA KURZFILMFESTIVAL, c/o Kay Otto, Papenkamp 38, 24114 Kiel