Erste Sitzung des Medienrats der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein: Den Weg in die Normalität ebnen, Zukunft gestalten
Zu seiner ersten Sitzung kam am 26. März 2007 der Medienrat, das ehrenamtliche Beschlussgremium der neuen Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH), in Norderstedt zusammen. Die MA HSH ist am 1. März 2007 mit Inkrafttreten des Medienstaatsvertrags HSH aus der Zusammenführung der bisherigen Landesmedienanstalten von Hamburg (HAM) und Schleswig-Holstein (ULR) entstanden.
Im Medienrat bestand Einigkeit, dass es das vorrangige Ziel seiner Arbeit in den kommenden Monaten sein müsse, bei der gemeinsamen Medienanstalt der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein den Weg in die Normalität zu ebnen. „Die endlosen Diskussionen um die Zusammenführung der beiden Landesmedienanstalten haben in den vergangenen Monaten zu viel Kapazitäten gebunden. Jetzt müssen wir das Alltagsgeschäft der MA HSH organisieren. Hierzu müssen wir Organisationsstrukturen schaffen, die die vorhandenen Kompetenzen aus beiden Häusern optimal nutzen, ein effizientes Arbeiten gewährleisten und das Beste für den Medienbereich in Hamburg und Schleswig-Holstein heraus holen können. Ziel muss es sein, mit den vorhandenen Ressourcen Impulse zu geben, die Zukunft des Medienstandorts Hamburg / Schleswig-Holstein zu gestalten und ihn insgesamt zu stärken“, so der Vorsitzende des Medienrats, Jörg Howe.
Zum Auftakt der Sitzung des Medienrats wünschten hochrangige Vertreter der Politik der MA HSH und ihrem Medienrat ein erfolgreiches Wirken und äußerten sich zu den Hoffnungen, die sie in die MA HSH setzen.
Der Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, Heinz Maurus, verwies auf die Chancen, die die Zusammenarbeit von Hamburg und Schleswig-Holstein im Medienbereich biete: „Auf diese Weise können wir den Medienstandort Norddeutschland wettbewerbsfähiger machen, das gilt für die gemeinsame Filmförderung ebenso wie für den Rundfunkbereich. Norddeutsche Medien gehören schon längst unter ein Dach. Endlich können wir den Akteuren einen Ansprechpartner und ein gemeinsames Medienrecht bieten.“
Auch für den Staatsrat der Hamburgischen Behörde für Wirtschaft und Arbeit, Gunther Bonz, liegen die Vorteile der Zusammenarbeit der beiden nördlichsten Bundesländer auf der Hand: „Mit dem neu geschaffenen Medienstaatsvertrag Hamburg / Schleswig-Holstein tragen wir dem Umstand Rechnung, dass beide Länder längst einen gemeinsamen Kommunikationsraum bilden, in dem das Denken in kleinen Strukturen nicht mehr angezeigt ist. Wir haben damit die Grundlage geschaffen, die im audiovisuellen Sektor vorhandenen Potenziale noch besser zu erschließen.“
Chancen für den Standort Norderstedt, den Sitz der MA HSH, sieht dessen Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote: „Die nicht unumstrittene Entscheidung für Norderstedt als Sitz der Medienanstalt beider Länder hat Signalwirkung. Der Kabelnetzbetreiber wilhelm.tel zeigt seit Langem, dass man von Norderstedt aus erfolgreich im Medienbereich wirken kann. Ich hoffe, dass sich jetzt auch andere Medienunternehmen für den Standort Norderstedt entscheiden.“
Derzeit operiert die MA HSH noch von ihren beiden Dienststellen in Hamburg und Kiel aus. Ein Umzug nach Norderstedt soll in den nächsten Monaten erfolgen. Zu den Arbeitsschwerpunkten der MA HSH erklärte ihr kommissarischer Direktor, Dr. Lothar Jene: „Mit der Digitalisierung der Übertragungswege ändert sich die Welt des Rundfunks rapide. Der Norden war bei der Einführung von DVB-T frühzeitig dabei, jetzt wollen wir die Weichen für das mobile Fernsehen und das digitale Radio stellen. Medienwirtschaft und Publikum haben mit der MA HSH einen Kompetenzpartner für die audiovisuellen Medien, von der Frequenzvergabe über die Aufsicht vor allem beim Jugendmedienschutz bis hin zur Förderung der Medienkompetenz beim Umgang von Kindern und Jugendlichen mit den elektronischen Medien.“
Bis zur Konstituierung des neuen Medienrats der MA HSH nehmen nach dem Medienstaatsvertrag HSH die bisherigen sieben Mitglieder des HAM-Vorstands und neun Mitglieder des ULR-Medienrats dessen Aufgaben als Übergangsgremium wahr. Der künftige Medienrat der MA HSH besteht aus 14 Mitgliedern, je sieben aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Zur Zeit sind alle gesellschaftlich relevanten Gruppen, Organisationen und Vereinigungen in Hamburg und Schleswig-Holstein aufgerufen, dem Präsidenten der Hamburgischen Bürgerschaft und dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtags Mitglieder vorzuschlagen, die dann von den Länderparlamenten gewählt werden. Die Vorschlagsfrist endete am 13. April 2007.
(nach einer Pressemitteilung der MA HSH)