Kurzfilm „Motodrom” erhält Prädikat „besonders wertvoll” und läuft in Tampere/Finnland
Der von der Kulturellen Filmförderung S.-H. geförderte Kurzfilm „Motodrom” von Jörg Wagner und Dirk Manthey wurde für den Internationalen Wettbewerb des 36. Internationalen Kurzfilmfestivals in Tampere, Finnland (8. bis 12. März 2006) ausgewählt und wird dort in zwei Screenings am 8. und 10. März seine Weltpremiere erleben. Das Tampere Filmfestival (www.tamperefilmfestival.fi) gilt neben den Festivals in Clermont-Ferrand und Oberhausen als wichtigstes Kurzfilmfestival der Welt.
Außerdem wurde er von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden mit dem Prädikat „besonders wertvoll” ausgezeichnet und zum Kurzfilm des Monats gewählt.
Die Begründung der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW):
Kurzfilm des Monats (Februar 2006): „Motodrom”, D 2006, Dokumentarfilm, SW, ohne Sprache, P: Dirk Manthey, Hamburg, R/B: Jörg Wagner, 35mm, 9 Min.
FBW: besonders wertvoll
Der Bewertungsausschuss hat dem Film einstimmig das höchste Prädikat erteilt.
Ein aussterbendes Schaustellergewerbe wird hier in einer Atem beraubenden Bild- und Toncollage verewigt. Überlegt und austariert, feingetuned wie eine Rennmaschine und geradezu altmodisch filmisch ist dieses Porträt des Steilwandfahrens. Präzise Schwarzweiß-Bilder, eine sichere Kamera, ungezählte Perspektiven und eine sinnhafte Dramaturgie machen in den wenigen Film-Minuten eine eigenartige Welt erfahrbar. Im Zeitraffer zeigt der Film den Aufbau der Jahrmarktsarena, zeigt mit dem bloßen Blick auf das Material, auf Bretter, Getriebe, Startpedal und Auspuff die Tradition des Gewerbes. Drei Männer fahren die Motorräder, drei Charaktere werden sichtbar. Ort und Raum und Zeit, Gefahr und Professionalität, Beschleunigung und Geschwindigkeit – all das macht der Film sichtbar, nimmt seine Zuschauer mit in die Arena, wirbelt ihr Sehvermögen durcheinander, lässt dabei aber immer einen klaren Blick bewahren. Gestochen scharf sind die Bilder, ästhetisch überaus schön, alle Tempi deklinierend. Mit Geräuschen, Ton und Schnitt, Bildfolgen und Einstellungen operiert der Film ebenso geschickt wie es die Höllenfahrer mit ihren Maschinen tun. So ist dies nebenbei auch eine Demonstration dessen, was das Medium Film vermag. „Motodrom“ ist ein richtiger Film, filmisch durch und durch, auch noch in 20 Jahren sehenswert.
Weitere Infos: www.f-b-w.org