Buchpräsentation: Mythen – Mütter – Maschinen, das Universum des James Cameron

James Cameron („Terminator I + II“, „Aliens“, „True Lies“, „Titanic“ u.a.) gilt nicht gerade als Meister subtiler Filmkunst – sein Kino wartet Film um Film mit größeren Effekten und Schauwerten auf, sprengt regelmäßig alle Budgets und an den Kinokassen den jeweils aktuellen Einspielrekord. Es lärmt und kracht in den Filmen des James Cameron, und wo andere Actionfilme von raffinierten Einbrüchen oder Entführungen erzählen, geht es bei Cameron gleich um das Ende der Welt im Ganzen.

So richtig dieser erste Eindruck ist, so sehr täuscht er doch über die stets wiederkehrenden, zutiefst humanen Botschaften hinweg, die der Regisseur vermittelt: Der Wille nach Emanzipation, Aufklärung und der Versöhnung von Verstand und Gefühl beherrschen den Kern von Camerons Welten, an deren Oberfläche sich atomare Vernichtungskriege oder andere Katastrophen zutragen.

James Cameron, ein Autodidakt, der nie eine Filmschule besuchte, kontrolliert nahezu alle Bereiche des filmischen Schaffensprozess: Neben der klassischen Regiearbeit verfasst er seine Drehbücher und produziert, führt persönlich die Kamera und kontrolliert das Production Design und die visuellen Effekte. Sein Instinkt für das dramaturgisch Notwendige lässt dabei Effekte und Schauwerte niemals zum Selbstzweck geraten – das Spektakel steht stets im Dienst der Geschichte.

Mit dem im Kieler Ludwig Verlag erschienenen Sammelband „Mythen – Mütter – Maschinen. Das Universum des James Cameron“, herausgegeben von Eckhard Pabst, liegt nun erstmals eine deutschsprachige Anthologie vor, die das filmische Werk des Filmemachers systematisch erschließt. In Einzelanalysen aller Filme von seinem unbekannten Jugendwerk „Xenogenesis“ (1978) bis zur Dokumentation über die Titanic „Ghosts of the Abyss“ (2003) sowie in vier übergreifenden Kapiteln zu Camerons Leitmotiven entsteht so ein Leitfaden durch Camerons Schaffen.

Am 19. Januar 2006, 21 Uhr stellt die Autorengruppe ihr Buch im Kieler Luna Club (Bergstr. 17) vor. Dazu gibt es Kurzfilme von und über Cameron (u.a. „Xenogenesis“). Zum Abschluss des Abends zeigen wir „Planet des Schreckens“ (USA 1981, Bruce D. Clark) – ein krudes Alien-Ripp-off, für das der junge James Cameron das Production Design und einiger der Spezialeffekte kreierte.

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