Dokumentarfilmwerkstatt „Drehort OstWest“ 2005
Die öffentliche Dokumentarfilmwerkstatt des europäischen Filmdialogs „Drehort OstWest“ 2005 präsentiert: „Preußens Glanz und Polens Gloria? Europäische Einheit – ein deutsch-polnischer Filmdiskurs“: 25. bis 27. November 2005 im Forumkino Schwerin
„Das Europa in uns“ steht als Leitmotiv über der diesjährigen Dokumentarfilmwerkstatt „Drehort OstWest“, die den 15. Jahrestag der Deutschen Einheit und die EU-Osterweiterung zum Anlass nimmt, sich mit Filmen, in Vorträgen und Diskussionen mit gesellschaftlichen Umbruchssituationen und deren unmittelbarer Reflexion im Dokumentarfilmschaffen auseinanderzusetzen. Sicher ist, es herrschen nicht nur Glanz und Gloria vor, neben großen Erwartungen stehen Enttäuschungen, die Aufbruchseuphorie wechselt in Katerstimmung, Sicherheiten und Mangelwirtschaft werden eingetauscht gegen Freiheiten, Luxus und Ausgrenzungen. Eine ambivalente Zukunft, ein Blick zurück, ein Blick nach vorn.
Zwei Schwerpunkte prägen die Werkstatt. Am Freitag und Samstag werden 19 DEFA-Dokumentarfilme aus den Jahren 1989/90 gezeigt und die seltene Möglichkeit zum distanzierten Blick bieten. Einen prüfenden Blick auf den unmittelbaren Einfluss der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im letzten Jahr der DDR auf Formen und Inhalte der Filme, einen „besserwissenden“ heutigen Blick auf Wirkungsmechanismen, Allgemeingültigkeiten oder kurzfristige Euphorien.
Dem werden am Sonntag „Grenz“-Situationen, wie sie sich im aktuellen polnischen Dokumentarfilm in Zeiten der EU-Osterweiterung darstellen, im Mittelpunkt stehen. Für Polen vollzieht sich der zweite Schritt der „Aufnahme in die westliche Welt“ 15 Jahre später als auf DDR-Territorium. Welche Analogien und Unterschieden sind dabei zu entdecken. In den polnischen Beiträgen, gleichfalls etwa 10 Kurz- und Langfilme, stellen die Einwohner an den östlichen und westlichen Landesgrenzen die Fragen nach nationaler Identität, Europa, Heimat oder Freiheit. Zur Aufführung kommt dabei auch der neue Film von Stanislaw Mucha, „Reality Shock“, ein Titel, der sicherlich auch gut für die Werkstatt hätte stehen können.
Im Anschluss an die Filme sind alle herzlich zur Diskussion mit den anwesenden Filmemachern eingeladen. Sowohl zur Situation im DEFA-Dokumentarfilm 1989/90 wie zur aktuellen Situation im polnischen Dokumentarfilm wird es jeweils eine Diskussionsrunde mit den Filmemachern geben.
Kostenlose Akkreditierung für Fachpublikum, Anmeldungen und Infos unter: Landesfilmzentrum des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V., Bürgermeister-Haupt-Str. 51-53, 23966 Wismar. Ansprechpartner: Peter Fischer, Tel.: 03841-618-210, Fax: 03841-618-219, fischer@film-mv.de, www.film-mv.de.
Veranstalter: Landesfilmzentrum des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V. Förderer: Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur M-V, DEFA-Stiftung, Die Dokumentarfilmwerkstatt des europäischen Filmdialogs.
Eintritt: 4 EUR, ermäßigt 3 EUR je Vorstellung, Diskussionsveranstaltungen Eintritt frei, Tageskarten: Fr + So jeweils 8 EUR, Sa 10 EUR, alle 3 Tage 20 EUR.
Aktuelle Infos und detailliertes Programm unter: www.film-mv.de.
(nach einer Pressemitteilung des Landesfilmzentrums Mecklenburg-Vorpommern)