Kunstgriff Rolle: Das Dithmarscher Kurzfilmfest zwischen Hamburg und Sylt
Das 4. Dithmarscher Kurzfilmfest Kunstgriff Rolle startet am Sonntag, dem 28. August 2005 in Heide. Das Filmfest zwischen Hamburg und Sylt bietet Profis und Nachwuchs eine Leinwand für deren Kurzfilme und ist gleichzeitig die offizielle Abschlussveranstaltung des Dithmarscher Kulturprojektes Kunstgriff, in dem sich zwei Wochen lang Künstlerinnen und Künstler verschiedenster Sparten präsentieren. Im Rahmen des Filmfests werden ein mit 200 Euro dotierter Nachwuchspreis und ein ebenfalls mit 200 Euro dotierter Publikumspreis vergeben. Präsentiert wird das Fest von der YUCCA Filmproduktion Heide, dem FilmClub Heide e.V. und dem Kreis Dithmarschen. Gezeigt wird eine attraktive Auswahl aktueller Kurzfilmproduktionen.
Der unverwechselbare Charakter der Kunstgriff Rolle besteht in der außergewöhnlichen Mischung hochprofessioneller Filmkunst, mutiger Filmhochschularbeiten und unkonventioneller Schülerfilme. Ob Animationen, Spielfilme oder Kurzdokumentationen, Komödien, Satiren oder Nachdenkliches, alle Genres sind erlaubt und gewollt. „Ich finde es besonders charmant, dass die Kunstgriff Rolle mit dem Film ‚Kunstgriff‘ von André F. Nebe eröffnet wird, einer liebenswerten Gaunerkomödie aus der Media School Hamburg“, sagt Martina Fluck, Inhaberin von YUCCA Film und selbst Dokumentarfilmerin. Auch der momentane Regie-Shootingstar Ulrike Grote (sie hat gerade den „Studenten Oskar“ für ihren Abschlussfilm gewonnen) zeigt in Heide ihre mittlerweile hoch prämierte Arbeit „Himmelfahrt“ aus dem 2. Studienjahr der Media School Hamburg.
„Kunstgriff“ aus der Kunstgriff Rolle
Die Schülerfilme präsentieren sich vielfältig: eine schwarze Komödie („Muggers“, Meldorfer Gelehrtenschule) und ein Dokumentarfilm, der die ortsansässigen Ausländer über ihre Gefühle zu ihrem Wohnort befragt („Warum Meldorf?“). „Aus Meldorf kommt auch ein schöner Experimentalfilm über die Zeit (‚Zeituhr‘) und das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Heide zeigt mit ‚Knetfilm‘ eine aufwändige Animation, einen nachdenklichen Beitrag zu den Gefahren der Jugend (‚Burried myself‘) und den experimentellen Traumfilm ‚Peter‘„, so Fluck weiter, die für die Filmauswahl zuständig war. Aus einer Vielzahl von Einsendungen stellte sie ein kurzweiliges Programm zusammen. Die Filme dauern zwischen einer und knapp 20 Minuten. „Mir fiel die Auswahl nicht leicht“, so Fluck, „doch wir haben ja nun mal nur eine begrenzte Zeit zu Verfügung“. Wenn das Publikum das Filmfest annehme, könne man über eine Ausweitung im nächsten Jahr nachdenken.
Den Abschluss des Vormittags wird das herausragende Drama „Der Abschied“ von Sören Schulz aus Berlin, einem der etablierten Filmemacher im Programm, bilden. In diese Kategorie fällt auch die trockene norddeutsche Komödie „Kopf oder Schwanz“ von Jan Pahl mit dem Heider Schauspieler Peter Thede, der mit köstlich trockenem Humor zwei Angler und die Diskussion um einen Fisch darstellt.
„Der Abschied“
„Neben den Profis und den Schülern haben wir auch zahlreiche Studentenfilme im Programm“, weiß Andreas Guballa, Vorsitzender des FilmClubs Heide. Auch hierunter eine Heiderin, die Studentin Mareike Müller mit dem Dokumentarfilm „Zwischenspiel“. Dieser Beitrag gehört zu einer Reihe von drei Kurzfilmen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit unserer differenzierten Wahrnehmung und Sinnesreizen auseinandersetzen. Zum dritten Mal dabei: Rasmus Greiner aus Arkebek mit seinem neuen Drama „Was denkt man, wenn …?“. Der 22jährige, der seine erste Filmerfahrung an der Gelehrtenschule in Meldorf sammelte, studiert zur Zeit Medienwissenschaften in Marburg und realisierte seine Produktion mit Unterstützung der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein.
Organisierten die Kunstgriff Rolle: Andreas Guballa und Martina Fluck
Die Kunstgriff Rolle läuft am Sonntag, 28. August ab 11 Uhr im Stadttheater Heide, Rosenstr. 15. Karten für 7 Euro, ermäßigt: 5 Euro können reserviert werden unter 0481-972000. (Andreas Guballa)