Fördermittel für Filme aus und über Schleswig-Holstein
Die MSH – Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Werke in Schleswig-Holstein mbH hat Fördermittelvergabe in Höhe von 1.035.197 Euro beschlossen.
Auf ihrer Sitzung am 11. Juli 2005 hat die MSH – Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Werke in Schleswig-Holstein über die Filmförderung in der zweiten Förderperiode 2005 entschieden: Zehn Projekte werden mit insgesamt 1.035.197 Euro durch die MSH unterstützt. Dabei liegt der Schwerpunkt der ausgewählten Projekte vor allem auf Geschichten aus und über Schleswig-Holstein. Die Fördergelder stammen aus Mitteln des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und der Unabhängigen Landesanstalt für Neue Medien (ULR).
Alle Jahre wieder treffen sich Fans der harten Rockmusik im sonst so ruhigen Dorf Wacken in Schleswig-Holstein zum größten deutschen Heavy Metal Festival. Wie der Mikrokosmos des Dorfes sich vor und während des Festivals verwandelt – das will der Film „Wacken Rules“ der koreanischen Filmemacherin Sung Hyung Cho beschreiben. Mit 70.000 Euro fördert die MSH das Projekt der jungen Koreanerin über ein schleswig-holsteinisches Dorf im Ausnahmenzustand.
Schwerpunkt Dokumentation
Wie „Wacken Rules“ sind über die Hälfte der geförderten Projekte dokumentarische Werke. Dabei ist das Spektrum vielfältig: Neben Filmstoffen, die in Schleswig-Holstein angesiedelt sind, wie ein Feature über den nordschleswigschen Maler Emil Nolde oder eine Langzeit-Reportage über ein kleines Sylter Dorf, in dem ein touristisches Großprojekt entsteht, werden auch Filmemacher aus Schleswig-Holstein gefördert, die international arbeiten. So zum Beispiel Daniel Opitz aus Kiel, dessen Film „Whales in Mind / Das Fest der Wale“ mit 100.000 Euro gefördert wird. Der Film will dem Geheimnis und der Magie der Wale auf den Grund gehen. Zusammen mit führenden internationalen Künstlern und Wissenschaftlern geht Daniel Opitz dabei der Frage nach, ob und wie eine direkte Kommunikation mit den „Intelligenzen der Meere“ möglich ist. Ein anderes Beispiel: „Die Gitte Hænning Story“ von Marc Boettcher aus Henstedt-Ulzburg – gefördert mit 22.500 Euro. Die geplante deutsch-skandinavische Koproduktion begleitet Gitte Hænning zu den Orten ihrer größten Triumphe. Einem sehr schwierigen Thema widmet sich Jürgen Schaum in dem Dokumentarfilm „Zerbrochen an der eigenen Stärke“ über israelische Ex-Soldaten in einem Therapiezentrum.
Historie und Krimi an der Ostsee
„Neben den Dokumentationen fördern wir in der zweiten Förderperiode 2005 auch zwei große Spielfilme und einen Kurzfilm. Dabei haben wir als Institution, die im Interesse der Filmschaffenden und der Medienbranche im Norden fördert, Werke mit besonderem Schleswig-Holstein-Bezug ausgewählt“, sagt Roland Schmidt, Geschäftsführer der MSH. So verfilmt die Polyphon unter dem Titel „Die Pamir“ die tragische Geschichte der Viermasterbark „Pamir“, die in einem Hurrikan untergeging. Die Dreharbeiten, die die MSH mit 480.000 Euro unterstützt, finden auf der „Passat“ in Lübeck statt.
Ein Krimi der heutigen Zeit wartet auf Tatort-Kommissar Borowski in Kiel. Es geht um brutale Entführung und Mord, Nachforschungen führen die Kommissare in eine Privatklinik. Der neue Kieler Tatort wird im September mit Producerin Martina Mouchot an der Förde produziert und von der MSH mit 245.000 Euro gefördert.
Nächster Einreichtermin
Bis zum 15. September 2005 können Filmschaffende zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Anträge auf Förderung bei der MSH einreichen.
Nähere Informationen zu der Förderentscheidung und den Projekten unter: www.m-s-h.org/Förderung/gefördert.htm
(nach einer Pressemitteilung der MSH)