Die „Drehbank“ – Kurzvorstellung
Die „Drehbank“ ist ein alternatives Produktionsmodell für anspruchsvolle, abendfüllende TV- und Kinofilme, deren Budget deutlich unter 200.000 Euro liegt.
Wie kann das erreicht werden? Zum Beispiel so: Eine kompakte Programmherstellung funktioniert mit denkbar geringstem Reibungsfaktor, weil alle Mitarbeiter und Mittel bis ins Detail optimal aufeinander abgestimmt werden.
Diese Vorgehensweise wird schon sehr lange angewandt in der Industrie, wo man sie auch als „Matched Impedance“ bezeichnet.
Die „Drehbank“ als das Konzept einer „Nische mit Qualität und Quote“ adressiert hauptsächlich ein sehr selbstbewusstes und gebildetes Publikum, das zwar nicht so massenhaft fernsieht oder ins Kino geht, dafür jedoch immer kritisch und genussvoll wahrnimmt sowie eine hohe Anzahl von Entscheidungsträgern aufweist. Deren Aufmerksamkeit und Vertrauen gilt es zu gewinnen! Die „Drehbank“ sei der Moritatensänger der Neugierigen und Aufgeweckten!
Wie muss praktisch vorgegangen werden?
1. Richtige Inhalte sind die Basis für den Erfolg. Die Drehbücher sollen einfache Geschichten aus unserem gegenwärtigen Leben erzählen. Der Zuschauer muss sich identifizieren können mit der überschaubaren Anzahl handelnder Personen in diesen kleinen Dramen. Es geht um Erlebnisse und Probleme, die den Zuschauer kommerziell und emotional berühren, weil sie ihm vertraut sind. Das Geheimnis liegt sozusagen hinter der letztlich doch unkalkulierbaren Dramaturgie unseres Alltags. Nur so wird man diesem Publikum eine integrierende Botschaft vermitteln.
Historische Stoffe, Grotesken, Sissi- und Heidi-Schnulzen, aufwändige Effekthascherei, manierierte Präsentation, Verfolgungsjagden usw. kommen grundsätzlich nicht in Frage.
Deshalb sollte ein kleiner Kreis aufgeschlossener Autoren versuchen, möglichst bald einige drehbank-kompatible Texte zu entwickeln.
2. Es gibt keine teuren Starbesetzungen vor und hinter der Kamera. Unser Land bringt so viele Klasse-Schauspieler hervor, die völlig zu Unrecht in den Neuen Medien noch unbekannt sind. Auch diese Leute werden die „Drehbank“ begeistert und engagiert unterstützen und mit ihrem kreativen Einsatz für ein professionelles Erscheinungsbild der Filme sorgen. Für die anderen künstlerischen Mitarbeiter gilt Ähnliches.
3. Entscheidend für eine reibungslose Durchführung der einzelnen Produktionen sind intelligentes Management sowie der Einsatz modernster kompakter Digitaltechnik (Mini DV u. ä.) mit „SteadyGrip“. Diese technische Kombination ermöglicht fast jede Form wertvoller optischer Auflösung ohne großen Beleuchtungs-, Bühnen- und Zeitaufwand.
Sehr wichtig ist auch: Das knappe Budget erfordert eine absolut ehrliche Kalkulation!
4. Die Vermarktung der Produktionen erfolgt über Kino, Fernsehen und DVD. Später werden diese derart gedrehten Programme sowieso auf großen Datenbänken („Drehbank“) gespeichert und gegen eine entsprechende Lizenzgebühr für eine große Allgemeinheit überall und jederzeit über das Internet erreichbar sein …
Mittelfristiges Ziel der „Drehbank“ ist es, eine unabhängige Programmproduktion in Deutschland aufzubauen. Weil dafür keine großen Mittel erforderlich sind, kann dieses Unternehmen erst einmal durchaus regional begonnen werden. Gerade kleinere, etwas abgelegenere Bundesländer wie etwa Schleswig-Holstein eignen sich jetzt sehr gut für die Entwicklung einer eigenständigen Medienproduktion im kompakten Stil, zumal eine regionale Prägung der Storys heutzutage den kommerziellen Wert eines Films weltweit ganz enorm steigert.
Die Zeit ist reif für diesen interessanten Versuch einer effizienteren Medienproduktion.
(Bernd Fiedler, Deepenweg 2, 24217 Stakendorf)