18. European Media Art Festival Osnabrück
Zum 18. Mal findet vom 20. April bis 24. April in Osnabrück eines der größten Multimediaereignisse Europas statt: an fünf Tagen präsentiert das EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL (EMAF) aktuelle Trends und neueste Entwicklungen der internationalen Medienkunst.
Als internationales Forum für experimentelle Film- und Videoarbeiten, Performances, multimediale Installationen, DVD- und Internetprojekte zeigt das EMAF kreative Newcomer und renommierte Künstler.
Mit dem Motto “Document” beleuchtet das 18. European Media Art Festival (EMAF) in diesem Jahr unterschiedliche medienkünstlerische Herangehensweisen an dokumentarische Formen.
Ausstellung
Die Ausstellung in der Kunsthalle Dominikanerkirche präsentiert zwölf Werke internationaler Künstler, die sich auf ganz unterschiedliche Weise dem Motto “Document” nähern: Mal unterhaltsam wie Julika Rudelius mit “Train”, mal hart an der Realität wie Avi Mograbi in “Detail”, dann provozierend wie Santiago Sierra mit “250 cm line tattooed on six paid people” oder mit einem selbstironischen Lächeln wie bei Hartmut Jahns “Schalten Sie den Fernseher ab!”.
Werkschauen
Mit Peter Greenaway begrüßen wir einen der weltweit bedeutendsten und einflussreichsten Filmemacher, Medienphilosophen und Bildenden Künstler. Er präsentiert sein neustes Projekt “The Tulse Luper Suitcases” (TLS), das sich aufgrund seiner Vielgestaltigkeit in allen Sektionen des EMAF wiederfindet. Eingerahmt von den drei zum Projekt gehörenden Kinofilmen stellt Peter Greenaway persönlich in einem Live Talk sein multimediales Großprojekt vor.
Auch der Berliner Filmemacher Harun Farocki, dem wir in diesem Jahr eine Werkschau widmen, ist gleich in zwei Sektionen des Festivals vertreten. Im Filmprogramm belegt eine Reihe von zwölf Produktionen, warum Farocki als einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer Deutschlands gilt. Für die Installation “Auge-Maschine I-III” in der Ausstellung verknüpft der Berliner Regisseur Bildmaterial aus dem Golf-Krieg mit Bildern aus der Welt des Konsums und zeigt, wie militärische Bildtechnologie für Kontrollsysteme in unserem Konsumentenalltag zum Einsatz kommt.
Internationales Film – und Videoprogramm
Mit seinem Filmprogramm, das rund 225 Beiträge umfasst, ist das EMAF das einzige Festival in Deutschland, das die ganze Bandbreite experimentellen Medienschaffens zeigt. Der klassische Kurzfilmbereich reicht von alchemistischer Filmbearbeitung bis zu aktuellen Musikclips aus der Digitalbox. In der langen Form sind neben experimentellen Altmeistern wie Wilhelm Hein (“You killed the Undergroundfilm or The Real Meaning of Kunst bleibt bleibt”) und Klaus Wyborny (“Lieder der Erde / Teil 2”) auch vielversprechende Neulinge wie der Amerikaner Jonathan Caouette mit “Tarnation” vertreten.
Retrospektive
Mit der Retrospektive zu Owen Land bietet das EMAF außerdem die seltene Gelegenheit, Filme wieder zu entdecken, die jahrzehntelang in der Versenkung verschwunden waren. Land (früher bekannt als George Landow) gilt als einer der originellsten amerikanischen Filmemacher der 60er und 70er Jahre, dessen frühen Materialfilme als “strukturelle Filme” gelten, obgleich er sich mit Witz und Ironie jeglicher Filmtheorie verweigerte.
Preise
Traditionell vergibt der Bundesverband der Deutschen Filmjournalisten den Preis der deutschen Filmkritik für den besten deutschen Experimentalfilm des Jahres. Darüber hinaus wird in diesem Jahr erneut der mit 2.500 EUR dotierte EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit der Medienkunst verliehen.
Kongress
Die theoretische Klammer des Festivals bildet der Kongress, der das Thema “Document” vorstellt, ausführliche Informationen zu Festivalprojekten bietet und auf dem Fragen zukünftiger Entwicklungen der Medienkunst von Experten diskutiert werden.
student forum
Das student forum präsentiert eine internationale Auswahl studentischer Videoarbeiten und 30 Installationen. Kooperationspartner ist in diesem Jahr die Kunsthochschule Kassel (KHK).
Weitere Informationen unter www.emaf.de.
(nach einer Pressemitteilung des EMAF)