„Shanghai Modern“ – Ausstellung mit (filmischem) Begleitprogramm in der Kieler Kunsthalle
Unter dem Titel „Shanghai Modern“ dokumentiert die Kunsthalle zu Kiel noch bis zum 16. Mai 2005 die Geburt der Moderne, die in den 20er und 30er Jahren in der schillernden Metropole Shanghai vonstatten ging.
Chinesische Künstler hatten die moderne Kunst des Westens entdeckt, Ausdruck und Technik ihren eigenen Bedürfnissen angepasst. Jetzt drängten sie stürmisch nach Europa, wo sie in zahlreichen Ausstellungen in Berlin und Paris, in Frankfurt und Mailand, in Hamburg und Amsterdam Brücken zu schlagen suchten. Mehr als 200 Werke aus jener Zeit, Leihgaben aus Museen von Shanghai, Beijing und Hangzhou sowie aus England und aus Privatbesitz zeigen erstmals umfassend die künstlerische Entwicklung jener Jahre. Die Ausstellung umfasst ein weites Spektrum: Nicht nur Malerei und Grafik der chinesischen Moderne sollen ein Gefühl für die Aufbruchstimmung vermitteln, die damals ebenso wie heute Bestandteil der Shanghaier Atemluft war. Beispiele aus Fotografie und Film, Werbung und Mode zeigen, wie die Moderne alle Lebensbereiche durchdrungen hatte.
Ein umfangreicher Katalog dokumentiert das Thema in historischen und aktuellen Texten. Das zentrale Thema des Buches sowie der Ausstellung bleibt der in Vergessenheit geratene, vielschichtige und faszinierende Austausch zwischen dem Westen und der chinesischen Avantgarde der Zeit.
Die Ausstellung „Shanghai Modern“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt München und der Stadt Shanghai, initiiert vom Museum Villa Stuck, München und organisiert in Zusammenarbeit mit der Shanghai Municipal Administration of Culture, Radio, Film & TV.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Shanghai Modern“
Mi, 13.04., 19.00 Uhr, Kunsthalle Kiel: Von Diven und kritischen Regisseuren – Zum Film in Shanghai vor 1949. Vortrag mit Filmbeispielen von Dr. Yvonne Schulz Zinda, Universität Hamburg.
So, 17.04., 20.30 Uhr, KoKi Kiel: Shanghai-Express (USA 1932, Regie: Josef von Sternberg)
Im Zug von Peking nach Shanghai geraten einige Reisende in die Gewalt von Bürgerkriegsrebellen. Shanghai Lily (Marlene Dietrich), ein liebenswerter Vamp, rettet selbstlos das Leben eines britischen Offiziers.
Mi, 20.04., 19.00 Uhr, Kunsthalle Kiel: Auf der Suche nach Identität – Die chinesische Architektur im 20. Jahrhundert. Dia-Vortrag von Eduard Kögel, Journalist und Schriftsteller, Berlin.
So, 24.04., 20.30 Uhr, KoKi Kiel: Verführerischer Mond (Hongkong 1996, Regie: Chen Kaige)
In den 20er Jahren steht die mächtige Familie Pang vor dem Verfall. Während die alten Machtstrukturen nach der chinesischen Revolution unbrauchbar sind, lähmen Dekadenz und Opiumsucht die Nachkommen.
Mi, 27.04., 20.30 Uhr, KoKi Kiel: Shanghai Serenade (China 1995, Regie: Zhang Yimou)
Gangstergeschichte vom Kampf zweier Triaden um die Vorherrschaft im mondänen Shanghai der 30er Jahre.
Sa, 30.04., 14.00-15.30 Uhr, Kunsthalle Kiel: Qigong mit dem Pinsel – Zur chinesischen Kalligraphie. Workshop für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit Prof. Gudula Linck, Universität Kiel, und Yi Sicheng, Berlin (Anmeldung erbeten unter Tel.: 0431-880-5770).
So, 09.05., 20.30 Uhr, KoKi Kiel: Shanghai 1920 (Hongkong 1991, Regie: Leong Po-Chih)
Bandenkrieg und Freundschaft: 1910 lernen sich ein Amerikaner und ein Chinese als Bandengegner kennen, später treffen sie als Geschäftspartner wieder zusammen.
Mi, 11.05., 20.30 Uhr, KoKi Kiel: Shanghai Blues (Hongkong 1984, Regie: Tsui Hark (= Xu Ke))
Während eines Bombenangriffs treffen sich 1937 unter einer Brücke ein Mann und eine Frau. Sie versprechen einander sich wieder zu sehen. Zehn Jahre später finden der Schlagerkomponist und die Sängerin zusammen.