Offener Kanal und Schule: Zusammenarbeit immer wichtiger
Schule und Bürgermedien brauchen sich gegenseitig – dieses Resümee zogen Teilnehmer einer Tagung der ULR auf den Mediatagen Nord. Über 40 Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland diskutierten über Medienarbeit in der Schule und welche Veränderungen aktuelle Entwicklungen der Technik und der Schule für den pädagogischen Alltag bedeuten. “Eine Ganztagsschule ist eine Atmosphäre, ein Raum und ein Umfeld, in dem Medien als Teil des Schüleralltags stattfinden müssen und stattfinden”, gab Stefan Appel, Vorsitzender des Ganztagsschulverbandes aus Kassel, die Richtung vor. Dazu Peter Willers, Beauftragter für den Offenen Kanal der ULR: “Wir nehmen die Herausforderung an, die sich durch die Erweiterungen vieler Schulen in Schleswig-Holstein zur Offenen Ganztagsschule ergeben. Wir planen in Abstimmung mit einem Gymnasium im Raum Kiel ein Modellprojekt, das wir ab Sommer 2005 erproben wollen. Dazu gehört die Ausbildung von ‘Schülermedienlotsen’, die jüngere Schüler bei der Medienarbeit anleiten. So werden gleichzeitig Medienkompetenz und soziale Kompetenz vermittelt.”
Katharina Aly und Michael Schopen vom Verein “Schulen ans Netz” aus Bonn stellten anhand ihrer Erfahrungen dar, dass Medienarbeit an Schulen möglich ist, aber ohne ausreichende Technik, Zeit, Räume und Ausbildung nicht funktioniert.
Katja Friedrich aus Ludwigshafen demonstrierte, wie im “Medienkompetenznetzwerk Eiffel” und an anderen Orten in Rheinland-Pfalz Offener Kanal und Schule erfolgreich kooperieren.
Referenten aus München, Husum, Kiel und Lübeck stellten auf dieser Grundlage dar, wie Medienarbeit in der Schulpraxis aussehen kann. Werner Praus-Zacharias vom Bildungszentrum Mettenhof, Kiel, berichtete über seinen Unterricht, in dem Sehen und Hören auf der einen Seite und das Gestalten von Medien auf der anderen Seite gleichberechtigt verknüpft sind. Gisela Huber von der Eberhard von Kuenheim-Stiftung aus München machte deutlich, dass die Produktion von Radiosendungen durch Schülerinnen und Schüler sogar ein konstruktiver Einstieg in die Vermittlung von unternehmerischer Kompetenz sein kann. Thomas Albertsen vom Husumer Theodor-Storm-Gymnasium stellte Beispiele aus seinem Deutschunterricht vor, in denen seine Schülerinnen und Schüler projektorientiert Hörfunkbeiträge produziert und im Offenen Kanal Westküste ausgestrahlt hatten. Bernd Schildberg von der Ernestinenschule in Lübeck schilderte, wie er in einer Multimedia AG, die mit Projektunterricht verwoben ist, einen ausreichenden Zeitrahmen für Schulmedienarbeit generiert hatte.
(nach einer gemeinsamen Pressemitteilung der IHK zu Kiel, der ULR und der WTSH)