5. Flensburger Kurzfilmtage (26.-28.8.2004)

Vom 26. bis 28. August finden im Flensburger Kino „51 Stufen“ die 5. Flensburger Kurzfilmtage statt. Im Wettbewerb sind 33 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt. Neben der Expertenjury darf auch das Publikum einen von der Flensburger Brauerei gestifteten Preis via Abstimmung vergeben. Insgesamt werden fünf Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von ca. 5.000 EUR vergeben. Die vier Programmblöcke sind:

1. Glück
Kommen Sie ins Kino, um Antworten auf die wichtigste Frage des Lebens zu bekommen, die Frage nach Glück und dem Glücklichsein, dann sind Sie hier richtig. Doch Vorsicht: Es gibt natürlich keine Erfolgsgarantie.

2. Raum und Zeit
Wollen Sie neue Dimensionen ihrer Wahrnehmung erschließen, dann schauen Sie sich das zweite Programm an. Zwar sind Hollywood Special Effekte in Kurzfilmen selten, aber wir versprechen Ihnen trotzdem neue Erkenntnisse über Raum und Zeit, Leben und Tod.

3. Verwirrungen
Wenn Ihr Leben nur aus Alltag besteht und Sie von Zeit zu Zeit einen Denkanstoß benötigen, der Sie aufmerksam macht auf das Besondere im Gewöhnlichen, wenn Sie das Zweifeln verlernt haben, können Sie sich Verwirrungen im Programm Nummer drei abholen.

4. Geschichte(n)
Ganz anders im vierten und letzten Programm des Wettbewerbs: Hier haben wir Filme versammelt für Menschen, die sich im Kino mit Geschichten auseinandersetzen wollen, die etwas über die großen Ereignisse auf dieser Welt vermitteln. Geschichten, die Anlass geben über unsere Zeit oder vergangene Tage nachzudenken.

Kurzfilme für Kinder

Kurzfilme sind bestens geeignet, um Film und Medien im Unterricht zu betrachten. Die Kürze der Filme macht es möglich, auf einzelne Gestaltungsmittel einzugehen und im Kontrast zu anderen Filmen zu sehen. Der kritische Umgang mit Medienprodukten ist wichtiger denn je.

Aus diesem Grund haben die Flensburger Kurzfilmtage in diesem Jahr wieder ein Programm mit neuen Filmen für Kinder, die an zwei Vormittagen von Schulklassen besucht werden können. Für Familienaus&Mac223;üge und dergleichen werden diese Filme auch im Kinderprogramm des Kinos 51 Stufen am 28. und 29.8.2004, jeweils um 16 Uhr gezeigt. Parallel findet auf dem Scheersberg eine Lehrerfortbildung der LAG-Film zu diesem Thema statt.

Deutsch-dänisches Kurzfilm-Projekt

Kultureller Austausch mit dem Nachbarland Dänemark ist in Flensburg Alltag und wird auch bei den Kurzfilmtagen seit jeher gepflegt. In diesem Jahr wird im Rahmen der Flensburger Kurzfilmtage der Startschuss für ein deutsch-dänisches Kurzfilmprojekt gegeben. Über die Jahre hat sich eine enge Zusammenarbeit mit der dänischen Videowerkstatt Haderslev ausgebildet. Diese soll gefestigt und ausgebaut werden. Weiteres Ziel ist die Förderung und der Ausbau des deutsch-dänischen Kulturaustausches, auch außerhalb der Kurzfilmtage. In diesem Jahr wird die Nationale Filmschule in Kopenhagen präsentiert. Die staatliche Hochschule wurde 1966 gegründet und bietet heute insgesamt 96 Studenten eine Ausbildung für Film, Drehbuchschreiben, Animation und TV. Im „Dänemark-Programmblock“ werden jeweils zwei Abschlussfilme aus den Bereichen Film und Animation gezeigt. Die Filmemacher sind nach Flensburg eingeladen, werden ihre Filme präsentieren und haben die Möglichkeit, Kontakte zu den internationalen Gästen der Flensburger Kurzfilmtage zu knüpfen.

Tschechien

„Sehnsucht nach Prag“ steht als Überschrift über dem Kultursommer in Schleswig Holstein. Die Flensburger Kurzfilmtage nehmen diesen Themenschwerpunkt gerne zum Anlass, die tschechische Filmkunst vorzustellen. Besonders die Animationen genießen seit langem Weltruhm, weshalb sich ein Programm ganz dem tschechischen Animationsfilm widmen wird.

Ein weiteres Programm zeigt aktuelle Filme vorwiegend aus der renommierten Filmhochschule FAMU in Prag. Hier konzentriert sich das Filmschaffen des Landes in einer Institution, die Regisseure wie Emir Kusturica oder Milos Forman hervorgebracht hat.

Kino der Attraktionen – Stummfilm-Konzert

Die Vorführung von historischen Sonderprogrammen ist bei den Flensburger Kurzfilmtagen zu einer festen Institution geworden. Im fünften Jahr gibt es nun zum vierten mal ein solches Programm. Nachdem im Jahr 2001 die „Klassische Moderne“ beleuchtet, 2002 ein Buster Keaton-Programm mit Livemusik-Begleitung präsentiert und 2003 mit dem „Found Footage“-Programm in die Welt des recycelten Films eingeführt wurde, haben wir im Jubiläumsjahr keine Kosten und Mühen gescheut, Ihnen wieder ein ganz besonderes Programm zu präsentieren.

So ist es uns gelungen, den bekannten Musiker Steven Garling wieder nach Flensburg zu locken, der das Stummfilm-Programm „Kino der Attraktionen“ mit seinen „Schlagwerken“ musikalisch begleiten wird. Steven Garling war 2003 musikalischer Leiter des „Metropolis“- Stummfilm-Konzerts im Deutschen Haus, das großes Lob und viel Anerkennung erfahren durfte.

Die Zeit der Entstehung der ersten Filme wird gern als „Flegeljahre“ umschrieben. Dabei waren die „lebenden Photographien“ keineswegs nur Vorläufer oder Kostproben des neuen Mediums. Und sie waren nicht ausschließlich komisch. Die ersten Programme ersetzten in den deutschen Varietés die „Rausschmeißer-Nummern“ und avancierten zum emotionalen Finale. Bald schon gab es eine standardisierte Nummernabfolge: von belehrend über „schmissig“ bis derb witzig. Die einzelnen Beiträge, auch „Sujets“ oder „Films“ genannt, waren nicht länger als drei bis vier Minuten. In den schlauchförmigen Ladenkinos durfte geraucht und Bier getrunken werden. Es gab keine Anfangszeiten, hereingelassen wurde jederzeit. Sobald ein Programm abgelaufen war, wurde nachkassiert.

Das Filmmuseum Berlin hat mit finanzieller Unterstützung der DEFA-Stiftung aus seinen Beständen ein Filmprogramm aus 25 Kurz-Stummfilmen von 1907-1913 zusammengestellt, das um 1910 in deutschen Kinos hätte gelaufen sein können.

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