KurzFilmFestival Hamburg – Preisträger 2004

Die Preisträger des 20. Internationalen KurzFilmFestivals Hamburg sind gekürt! Drei Jurys und das Publikum entschieden über Preisgelder in Höhe von 19.000 Euro. Erstmals wurde der mit 6.000 Euro dotierte Jameson Short Film Award in Hamburg verliehen. Der von der Koordination Europäischer Filmfestivals und Irish Distillers Ltd. für eine deutsche Produktion mit europäischem Format ausgelobte Preis ging an „Abhaun!“ von Christoph Wermke.

Insgesamt wurden elf Preise für herausragende Kurzfilmproduktionen aus aller Welt vergeben. Schwierige Entscheidungen, so die Jurys, da die Wettbewerbsbeiträge sich durch ein sehr hohes Niveau auszeichneten. Großen Zuspruch gab es auch bei den Zuschauern: Mehr als 14.500 kamen zum 20. Internationalen KurzFilmFestival nach Hamburg.

Internationaler Wettbewerb

Hamburger Kurzfilmpreis: 2.500 Euro
Two Cars, One Night, Taika Waititi, Neuseeland 2003, Kurzspielfilm, 11’12 Min., 35 mm
Begründung: Eine zart und dicht erzählte Geschichte, die mit schlichter Kamera und knappen erzählerischen Mitteln auskommt. Ein Film, der in seiner Besetzung außergewöhnlich ist und eine Einheit von Ort, Zeit und Handlung bietet.

François-Ode-Preis: 1.250 Euro
The Last Uncounted Village (Akharin roustaye sarshomari nashodeh), Shahram Alidi, Iran 2003, Dokumentarischer Kurzspielfilm, 14’30 Min., 35 mm
Begründung: Ein Film, der den Zuschauer an einen ungewöhnlichen Ort mitnimmt und sehr humorvoll und mit Leichtigkeit deutlich macht, dass das menschliche Wesen universell ist.

Lobende Erwähnungen der Jury:

The Sofa Principle (Le Principe du Canapé), Mike Guermyet/Samuel Hercule, Kurzspielfilm, 9’40 Min., 35 mm
Begründung: Auf überraschende Weise erzählt „The Sofa Principle“ vom Umgang zweier Männer mit ihrer feindlichen Umgebung.

All in All (Alt i alt), Torbjørn Skårild, Norwegen 2003, Experimenteller Kurzspielfilm, 4’45 Min., 35 mm
Begründung: Ungewöhnliche Ästhetik in Bild und Schnitt.

Ward 13, Peter Cornwell, Australien 2003, Animationsfilm, 14’30 Min., 35 mm
Begründung: Ein Animationsfilm, der in seiner Action realen Thrillern in nichts nachsteht.

Skoda-Publikumspreis des Internationalen Wettbewerbs: 1.250 Euro
Harvie Krumpet, Adam Elliot, Australien 2003, Animationsfilm, 22’15 Min., 35 mm

NoBudget-Wettbewerb

NoBudget-Jurypreis: 1.500 Euro
Cultural Quarter, Mike Stubbs, England 2003, Dokumentarfilm, 10’00 Min., Betacam
Begründung: Die Jury hat sich entschieden, den diesjährigen ersten Preis des NoBudget-Wettbewerbes einem herausragenden Werk zu verleihen: „Cultural Quarter“ von Mike Stubbs. Der Film wirft einen präzisen Blick auf die alltägliche Realität in einem nicht näher benannten englischen Vorort und stellt dabei die Abgrenzung zwischen seinen Objekten und seinem Publikum in Frage.

Lobende Erwähnungen der Jury:

Vostok 1′, Jan Andersen, Frankreich 2003, Kurzspielfilm, 2’48 Min., Betacam
Begründung: „Vostok 1′“ ist zugleich schlicht und wirkungsvoll – ein unprätentiöses Werk, das die Ansprüche des NoBudget-Wettbewerbs aufs Beste demonstriert.

Fliegenpflicht für Quadratköpfe, Stephan Müller, Deutschland 2004, Kurzspielfilm, 10’43 Min., DVD
Begründung: Ein Film, der sich verspielt und gleichzeitig präzise mit filmischer Umweltverschmutzung und Werbesprache auseinandersetzt.

Publikumspreis NoBudget-Wettbewerb: 1.250 Euro
Half Days, Guillaume Niquet / Geoffrey Niquet, Frankreich 2003, Experimentalfilm, 4’05, Mini DV

„Made in Germany“-Wettbewerb

Jameson Short Film Award: 6.000 Euro
Abhaun!, Christoph Wermke, Deutschland 2004, Kurzspielfilm, 9’30 Min., 16 mm
Begründung: In streng komponierten Schwarzweißbildern beweist „Abhaun!“ einen genauen Blick für die Befindlichkeit seiner jugendlichen Protagonisten in der ostdeutschen Provinz. Dabei überwindet die universell nachfühlbare Geschichte zum Thema Arbeitslosigkeit die nationalen Grenzen: Christoph Wermkes Film erzählt vom Mut, für ein besseres Leben und die Liebe ungeahnte Risiken einzugehen.

Lobende Erwähnungen der Jury:

Berlin, den 17. Mai 2003 – Videobrief an Rigoletti / Berlin, den 19. Mai 2003 – Videobrief an Rigoletti, Marion Pfaus / Felicia Zeller, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 13’45 Min., Mini DV
Begründung: Mit Ironie und reflektierter Distanz gelingen Marion Pfaus und Felicia Zeller in ihren Videobriefen komische und entlarvende Statements zum tragischen Traum von der künstlerischen Selbstverwirklichung.

BerlinBeirut, Myrna Maakaron, Experimenteller Dokumentarfilm, 22’45 Min., Betacam
Begründung: Ausgehend von ihrer persönlichen Lebenssituation verschränkt die Filmemacherin zwei nur scheinbar völlig auseinander liegende Kulturkreise, die lebendigen Metropolen Berlin und Beirut, in einer assoziativen Collage.

Publikumspreis des „Made in Germany“-Wettbewerbs: 1.000 Euro
Meine Eltern, Neele Vollmar, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 18’00 Min., 35 mm

Made in Hamburg

Hanse Short 2004 Jurypreis: 1.250 Euro
Jürgen in seinem Passat, Sebastian Poerschke, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 6’47 Min., 35 mm
Begründung: Mit dramaturgischem Gespür für Situationen und viel Liebe zu seinen Figuren erreicht Poerschke eine erzählerische Dichte, die aus einer gemütlichen Tour in einem Passat ein rasantes Kinoerlebnis werden lässt.

Lobende Erwähnungen der Jury:

Light Boy, Eva Könnemann, Deutschland 2003, Kurzspielfilm, 17’00 Min., Mini DV
Begründung: Die Fake-Doku überzeugt als ironische und phantasievolle Reflexion popkultureller Nabelschauen in Hamburg und aller Welt.

Zielpunkte der Stadt, Jörn Staeger, Deutschland 2004, Experimentalfilm, 8’25 Min., 35 mm
Begründung: Eine konsequent komponierte Collage gesamtdeutscher Architekturgeschichte.

Hanse Short 2004 Publikumspreis: 1.250 Euro
Himmelfahrt, Ulrike Grote, Deutschland 2002, Kurzspielfilm, 13’17 Min., 35 mm

Flotter Dreier zum Thema „meins“

Publikumspreis: 500 Euro
Best of Lukas M, Lukas Müller / Stephan Müller, Deutschland 2004, inszenierter Dokumentarfilm, 3’30 Min., DVD

Mo & Friese KinderFilmFestival Hamburg

Mo & Friese-Preis der Kinderjury: 1.250 Euro
The Anti-Nuke Warrior, Ashley Chen, Taiwan 2003, Dokumentarfilm, 12’56 Min., Betacam
Begründung: Die Jury hat diesem Film den Mo & Friese-Preis verliehen, weil es die Jurymitglieder sehr berührt hat, wie sich in diesem Film Kinder und Jugendliche für ihre Interessen und Bedürfnisse einsetzen und von ihren Ängsten und Unsicherheiten berichten. Sie bewunderten das Engagement des Hauptdarstellers und fanden es sehr mutig, dass er dem Präsidenten die Wahrheit ins Gesicht gesagt hat. Außerdem konnten sie durch diesen Film ein Stück Taiwans entdecken und den Stamm der Tao kennenlernen.

Lobende Erwähnungen der Kinderjury:

Kabul Cinema, Mirwais Rekab, Afghanistan 2003, Kurzspielfilm, 17’00 Min., Betacam
Begründung: Auch bei diesem Film aus Afghanistan hat die Jurymitglieder beindruckt, dass er Einblicke in eine völlig andere Lebenswelt gewährt. Diese Lebenswelt – ein Kriegsgebiet – hat sie sehr beschäftigt. Der Film vermittelt durch beeindruckende Bilder das Leben eines Waisen, der sich seine Leidenschaft – den Film – nicht verbieten lässt.

Disa Moves to Japan (Disa flytter til Japan), Benedicte M. Orvung, Norwegen 2003, Dokumentarfilm, 26’00 Min., 35 mm
Begründung: Auch bei diesem Film empfanden die Jurymitglieder die Einblicke in eine fremde Lebenswelt bemerkenswert.

Das Internationale KurzFilmFestival Hamburg wird ausgerichtet von der KurzFilmAgentur Hamburg e.V. und gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, durch das MEDIA-Programm der Europäischen Kommission, von der Hamburgischen Kulturstiftung sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. www.shortfilm.com.

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