Schleswig-Holsteinische Filme auf internationalen Festivals

Experimentalfilme der Kieler Filmgruppe Chaos und des Filmemachers Daniel Krönke wurden für das Festival Observatorio Centro Experimental, das vom 7. bis 28. Februar 2004 in Mexiko läuft, angenommen. Bei dem Festival laufen „Faites vos jeux“ (unterstützt von der Kulturellen Filmförderung S.-H.), „Unsere Jungs“, „Man spricht deutsh“ und „Notwehr“ von der Filmgruppe Chaos sowie Daniel Krönkes Kurzfilme „Stufe 1“, „Der Traum“ und „Crosscut“.

Buchungen aus den USA, Mexiko und China erscheinen schon recht spektakulär, jedoch auch die Geschichten hinter den Buchungen haben ihren Unterhaltungswert: An einem Teil des Soundtracks von „Faites vos jeux“ arbeitete der Litauische Avantgarde-Musiker Arturas Bumsteinas aus Vilnius und verwendete dabei Zeilen des amerikanischen Dichters Jesse Glass. Dieser lebt in Tokio und lehrt an der dortigen Uni. Bei einem Symposium zum Thema „Einfluss des Internets auf die Zeitgenössische Kunst“ an der Ohio State University hielt er einen Vortrag über „Faites vos jeux“. Dann gewann er einen befreundeten amerikanischen Filmemacher, der Vorführungen von „Faites vos jeux“ und „Maldoror“ (ebenfalls eine internationale Kollaboration der Filmgruppe Chaos) in einem alternativen Theater (mit Restaurant und Bowlingbahn) im Januar in Minneapolis organisierte. Die lokale Presse zeigte an „Maldoror“ ein so starkes Interesse, dass nun eine Wiederholungsveranstaltung geplant ist. Beim Surfen im Internet stieß im chinesischen Hangtchou ein Filmemacher und Kurator auf die Website der Filmgruppe Chaos. Dieser buchte nun „Faites vos jeux“ für eine Vorführung in Shanghai im Februar. Er bat nun um eine Kompilation narrativer Super-8-Produktionen (die ohne Sprache auskommen). Da es in China zur Zeit einen Boom an Digitalproduktionen gibt, möchte er der jungen Filmszene Beispiele von einem in dem Land weitgehend unbekannten Medium präsentieren. In fernerer Zukunft soll „Maldoror“ einer japanischen Produktion mit der gleichen Romanvorlage in Shanghai gegenübergestellt werden. Derweil hat das Exploding Cinema Veranstaltungen mit „Maldoror“ und „Faites vos jeux“ im Februar in London angekündigt.

Die Dokumentation „Tot in Lübeck“ von Charlotte Marsau und Katharina Geinitz (gefördert von der Kulturellen Filmförderung S.-H.) wurde zum One World Human Rights Documentary Film Festival in Prag vom 15. bis 22. April 2004 eingeladen. Obwohl die Sichtung der eingereichten Filme noch nicht offiziell abgeschlossen war, zeigte sich das Auswahlgremium von dem Film über den Brandanschlag auf die Asylantenunterkunft in der Lübecker Hafenstraße so beeindruckt, dass er bereits vorab eingeladen wurde.

Der experimentelle Kurzfilm „Transitions“ von Kai Zimmer (unterstützt von der Kulturellen Filmförderung S.-H.) ist zum 25. Filmfestival Max-Ophüls-Preis (26.1.-1.2.2004) in Saarbrücken eingeladen worden. Ferner ist „Transitions“ auf dem 22. Fajr International Film Festival (1.-11.2.2004) in Teheran zu sehen.

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