Knapp 632.000 Euro für den hessischen Film – Herbstentscheidungen der Hessischen Filmförderung
Die drei unabhängig tagenden Jurys der Hessischen Filmförderung (HFF) haben in ihren Herbstsitzungen Fördermittel von insgesamt 631.930 Euro vergeben. Die Jury für die Kulturelle Filmförderung des Landes (HFF-Land) wählte 19 Projekte aus, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit insgesamt 252.430 Euro unterstützt. Die Jury für die Hessische Rundfunk Filmförderung (HFF-hr) vergab Mittel in Höhe von 355.450 Euro an 13 Projekte. Die Abspieljury des Landes Hessen förderte außerdem sieben Kino-Reihen und -Veranstaltungen mit 24.050 Euro.
Die höchste Fördersumme der HFF-hr ging mit 100.000 Euro an Yilmaz Arslans Spielfilm „Brudermord“, der von zwei türkischen und kurdischen Bruderpaaren erzählt, die in einen blutigen Streit geraten. Die mit jeweils 50.000 Euro höchsten Fördersummen der HFF-Land gingen ebenfalls an zwei Spielfilmprojekte. „Ich lebe – Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern“ von Dagmar Knöpfel zeigt die letzten Tage im Leben der tschechischen Schriftstellerin Bozena Nemcova; in der Hauptrolle: Corinna Harfouch. „Madonnen“ von Maria Speth ist das fiktive Porträt einer 28jährigen Mutter, die zusammen mit ihrer Tochter im offenen Strafvollzug lebt, und wird in Frankfurt am Main von Pandora-Film realisiert.
Drei Projekte wurden von der HFF-Land und der HFF-hr gemeinsam gefördert: Der Dokumentarfilm „Die Rollbahn“, den die HFF bereits in der Produktion unterstützt hatte, erhält zusätzlich insgesamt 37.500 Euro für Verleih und Vertrieb. 1.700 ungarische Zwangsarbeiterinnen bauten die erste Betonrollbahn des nahen Frankfurter Flughafens. Der Film zeigt den Umgang der Walldorfer mit dem ehemaligen KZ in ihrer Gemeinde. Christoph Schuchs Dokumentarfilmprojekt „The Spirit of Place“ besucht spirituelle Gärten in aller Welt und wird mit insgesamt 15.000 Euro für Produktionsvorbereitung unterstützt. Für das Drehbuch „Schundromanzen“, das mit insgesamt 30.000 Euro gefördert wurde, adaptiert Bodo Kirchhoff gemeinsam mit Gerlinde Wolf seinen „Schundroman“ für die große Leinwand.
Das Land Hessen unterstützte zusätzlich drei Hochschulprojekte: Die Abschlussfilme „Du sollst nicht lügen“, „Edward“ und „Record“ erhalten je 10.000 Euro. Die Kooperation mit dem Drehbuchcamp in Wiesbaden ermöglichte außerdem die Vergabe von sechs Stipendien. Die HFF vergibt seit 2002 Stipendien an Autoren und Produzenten, die im Drehbuchcamp ihren Projekten den letzten dramaturgischen Schliff verleihen oder sich im Rahmen verschiedener Kurse fortbilden. Das zweimal jährlich veranstaltete Drehbuchcamp ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Zentralen Fortbildung der Programm-Mitarbeiter von ARD und ZDF (ZFP), der Degeto-Film GmbH, der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), des Goethe-Institutes Freiburg und der HFF.
(nach einer Pressemitteilung der HFF)