„Der Dorfsheriff“ beim Filmfest Hamburg

Am 25. September 2003, 21.30 Uhr läuft im Kino Grindel 6 beim Filmfest Hamburg der Kurzfilm „Der Dorfsheriff“ von Marco Giese (Regie). Hinter der Kamera stand Claus Oppermann, die Musik steuerte Peter Kaluza bei. Produziert wurde der Film von der Hamburger Frame Filmproduktion GmbH. Förderung erhielt er von der Hamburger Filmförderung und von der Kulturellen Filmförderung S.-H.

Zum Inhalt:

Der Pinneberger Polizeihauptmeister Bednarz muss an einem schönen Sommertag unfreiwillig auf dem klapprigen Fahrrad seiner Frau zum Dienst fahren. Vom Spott der Leute erniedrigt hat er seine Dienststelle schon fast erreicht, als ein junger Radrennfahrer über eine rote Ampel fährt. Bednarz zögert keine Sekunde: Er macht sich an die Verfolgung. Trotz des schnellen Rennrads seines Kontrahenten. Trotz seines eigenen klapprigen Damenfahrrads. Trotz der jugendlichen Durchtrainiertheit des anderen. Trotz der Aussichtslosigkeit des Unterfangens.

Oder gerade deswegen: Trotzig tritt Bednarz in die Pedale. Er kämpft, beißt, ackert, schwitzend, um Luft ringend und mit den Tränen kämpfend. Und je länger die Verfolgung dauert, je mühevoller sie ausartet, desto verbissener wird sie geführt. Bednarz führt den Kampf für die Uniform, die er trägt. Als schließlich die Lage aussichtslos, alle Mühe vergebens, aller Schweiß umsonst vergossen erscheint, da geht er auch noch bis zum letzten und zeigt, dass ein erniedrigter Mensch gefährlicher werden kann als ein angeschossenes wildes Tier.

Dorfpolizist gegen Leistungssportler, Damenfahrrad gegen Rennmaschine, David gegen Goliath … Ein Duell der Landstraße. Aber auch eine augenzwinkernde Verbeugung vor der Einsatzbereitschaft der schleswig-holsteinischen Polizei und eine kleine Hommage an Jacques Tati – alles in zehn packenden Kurzfilm-Minuten. Und ein Film ohne Worte.

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