Nordische Filmtage Lübeck 2002

Vildziunas‘ Vanitas

Der Mietvertrag (Nuomos sutartis)

Eine Frau in den 40ern versucht noch einmal neu anzufangen. Doch statt eines neuen Lebens in einer anonymen Großstadtsiedlung angemieteten neuen Wohnung holen sie falsche Freunde von früher, Tristesse und Einsamkeit ein. Freiheit und Ungebundenheit machen ihr Leben ärmer statt reicher.

Der 1970 geborene litauische Regisseur Kristijonas Vildziunas inszeniert in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm (LIT 2002, 78 Min., 35 mm) diese trübsinnige Geschichte einer Frau nicht zuletzt gleichnishaft für den Aufbruch der postsowjetischen Gesellschaft, in der sich die Träume nicht wie erwartet erfüllten. Stattdessen schleicht Vanitas mit der Kamera durch dämmrige Straßen. Vildziunas lässt sich Zeit für solche langen Einstellungen, bedeutungsschwanger, oft aber auch einfach nur quälend langweilig.

Ein Film, der wenig Hoffnung macht, wohl für die Filmsprache eines weltschmerzenden Regiedebütanten, kaum aber für die Aussichtslosigkeiten seiner Figuren. (Gudrun Lübker-Suhre)

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