BuFi plädiert für Stärkung der kulturellen Filmförderung
Die Bundesvereinigung des Deutschen Films (BuFi) hielt auf Einladung der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein ihre Herbsttagung in Lübeck ab. Vorrangiges Thema der Arbeitssitzung war die verstärkte überregionale Zusammenarbeit der Kulturellen Filmförderungen in einer zukunftsorientierten Filmpolitik:
Sie fordert eine klare Definition Kultureller Filmförderung auch von Seiten des Bundes:
- Vergabe von Zuschüssen
- keine Verwertungskette bei Antragstellung
- Autoren und Rucksackproduzenten werden als Antragsteller akzeptiert
- Förderung von riskanten Projekten mit individueller Handschrift
- intensive Beratung und Netzwerke
- regional fördern – überregional kumulieren
- keine Rechtebindung
Die kulturellen Filmförderungen geben Zuschüsse, verlangen als Eintrittskarte nicht die Darstellung einer Verwertungskette und akzeptieren Anträge von Autoren. Sie akquirieren auch riskante Projekte, um die Entwicklung individueller Handschriften zu fördern. Sie optimieren ihre Mittel durch intensive Beratung und die Bildung von Netzwerken. Und sie agieren überregional. Im Gegensatz zu den Wirtschaftsförderungen der Länder können die kulturellen Filmförderung problemlos kumuliert werden.
Durch die Strukturen der großen senderbeteiligten Förderinstitutionen sind langfristig kontraproduktive Prozesse in Gang gekommen: Die Sender sichern sich langfristig Rechte und verhindern das kaufmännische Agieren vor allem kleiner und mittlerer Produzenten und Filmemacher. Kleine und mittlere Produzenten kommen so schlicht nicht auf die Beine.
Demgegenüber setzt die BuFi auf überregionale Förderinstrumente ohne Mittelbindung und eine klar kulturell und künstlerisch definierte Förderung: Filme mit eigenwilliger, auch regional gefärbter Handschrift, kritisch, eigenwillig, innovativ, die nicht von vornherein in einem kommerziellen Verwertungszusammenhang stehen.
Neue Vertriebswege
Die Mitglieder der BuFi werden auch in Zukunft ständig nach neuen Ideen beim Filmvertrieb suchen: die onlineFilm Ag der a.g. doc geht neue Wege bei der Rechteverwertung, das Schweizer Modell Succéss Cinema und das Modell der holländischen Filmförderung Docu Zone zeigen produktive Möglichkeiten, wie Dokumentarfilme und arthouse-Spielfilme im Kino optimal plaziert werden können. Die BuFi verfolgt diese Ansätze und wird sie in der bundesdeutschen Filmpolitik platzieren.
Ja zu den Medienfonds
Die BuFi vertritt die Notwendigkeit von privatem Geld auf dem Filmmarkt, denn wenn wir auf der einen Seite für die kulturell orientierten Filme adäquate Förderung verlangen, so müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, dass wirtschaftlich orientierte Produktionen auch das Kapital finden, das sie brauchen. Ein Medienerlass, der europäisches Geld in Europa hält, muss dies möglich machen.
(Pressemitteilung der BuFi)