Flensburger Kurzfilmtage 19. – 22.9.2002
Programm
Rahmenveranstaltungen
Der Erlebniswert außerhalb des Kinosaals entscheidet genauso über das Gelingen eines Festivals. Neben der Projektion von Filmen, sind Gesprächsrunden, Foren und Partys geplant. Festivalcafé, Schauspielerstammtisch und Kinolounge sollen die Kurzfilmtage zu einem Treffpunkt werden lassen, der Publikum und Filmschaffenden die Möglichkeit des Gesprächs und der Kontaktaufnahme bietet.
Das Kulturgut Kurzfilm ist untrennbar verbunden mit der Wirtschaft. Die Kurzfilmszene ist wichtiger Nährboden einer ganzen Branche. Diesem Aspekt wollen auch die Flensburger Kurzfilmtage gerecht werden. Deshalb wird das Festival Gastgeber eines Branchentreffens der Gesellschaft zu Förderung Audiovisueller Werke in Schleswig-Holstein (MSH) sein, zu dem alle Vertreter der Film und Medienbranche des Landes eingeladen werden.
Ein weiterer Höhepunkt ist eine Veranstaltung am Abend der Bundestagswahl am 22. September. Die Flensburger Kurzfilmtage ermöglichen mit der Aufführung historischer Wahlwerbespots der Bundesrepublik einen Rückblick auf Wandlungen im Umgang mit dem Medium Film in der politischen Werbung.
Wettbewerb
In diesem Programmblock werden 28 Filme gezeigt, die nach Januar 2000 produziert sind. Die Beiträge wurden aus den zum Wettbewerb eingereichten Filmen ausgewählt. Auswahlkriterien sind Innovation in Form und Inhalt der Filme, sowie Erkennbarkeit eines persönlichen Anliegens.
An mindestens zwei Filme werden vom Publikum und von einer Jury Preise mit einer Dotierung von insgesamt 1.000 EUR vergeben.
Dänische Kurzfilme
Wie im letzten Jahr wird es ein Programmblock mit ausgewählten dänischen Filmen geben. Die Zahl der in Flensburg lebenden dänischen Menschen sowie die Nähe zum Filmland Dänemark legen diesen Programmpunkt nahe. Langfristig soll der deutsch-dänische Kulturaustausch auf dem Festival zur Tradition werden. Durch die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Dänischen Filminstitut sind dafür gute Voraussetzungen geschaffen.
Russische Kurzfilme
Sonderprogramme haben die Funktion sich auf einen bestimmten Aspekt zu konzentrieren und dem Zuschauer so eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Gebotenen zu ermöglichen.
Russische Kultur rückt zunehmend in den Fokus der hiesigen Öffentlichkeit. Durch von russischen Einwanderern angestoßene Projekte entsteht in vielen westlichen Ländern eine neue kulturelle Strömung. Verschiedene Programmpunkte sollen ausschnitthaft eine Annäherung an eine fremde Kultur versuchen. Der erste Programmteil zeigt historische Filme aus der reichen russischen und sowjetischen Filmgeschichte. Zwei weitere Filme eine Fotoausstellung und ein Gespräch mit dem Regisseur Sergei Loznitsa werden die Gegenwart beleuchten.
Buster Keaton
Auch in diesem Jahr wird ein Programm mit historischen Filmen präsentiert. Buster Keaton, der wie alle seine Kollegen in den 20er Jahren ausschließlich Kurzfilme gemacht hat, ist einer der herausragendsten Komiker der Filmgeschichte. Legendär ist sein unverändert melancholischer Gesichtsausdruck.
Begleitet werden die Stummfilme durch Livemusik, die speziell zu diesem Anlass von Absolventen der Dresdener Musikhochschule komponiert wurdenund in Flensburg uraufgeführt wird.
Kinder
Kurzfilme gibt es auch für Kinder. Diese werden Schulklassen und Familien im besonderen Rahmen eines Filmfestivals vorgeführt. Der Moderator (Peter G. Dirmeier; Spiele Joe aus Tabaluga TV) live im Kino, ausländische Filme die live übersetzt werden und der Krach sowie die Stille in einem vollen Kinosaal machen diese Veranstaltung für Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis und verdeutlichen den Unterschied zum Medium Fernsehen.
Das Programm wird in Kooperation mit dem renommierten Kinderfilm- und Fernsehfestival „Goldener Spatz“ aus Thüringen zusammengestellt. Das so entstehende Programm soll auch anderen Kinos und Festivals zur Aufführung im September angeboten werden.
Parallel wird wieder das im letzten Jahr eingeführte Kinder-Film-Labor stattfinden. Hier experimentieren Kinder mit den Mitteln und Techniken des Films und präsentieren die entstehenden Filme im Festivalkino.
Open Screening
Alle Schleswig-Holsteiner sind aufgerufen ihre Filme beim Open Screening der Flensburger Kurzfilmtage einzureichen. Für dieser Veranstaltung gibt es keine Vorauswahl, alle Filme mit weniger als 15 Minuten Spielzeit werden in Reihenfolge der Einreichung gezeigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Filme aus dem Familienarchiv, die einen Urlaub oder eine Hochzeit dokumentieren, Schulprojekte, erste Kameraübungen oder professionellere Arbeiten handelt.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Lust am Zeigen und Diskutieren eigener Werke in der Öffentlichkeit zu wecken. Nur selten kann das Medium Film so direkt und unmittelbar als Kommunikationsform erlebt werden.