Mit der Robokutsche zum Grimme-Preis?

Internetspiel aus S.-H. für den Grimme-Preis nominiert

Für die AutoLernWerkstatt von Volkswagen entwickelten die Kieler Medienwissenschaftler und Filmemacher Ulrich Bähr und Anne Schmitt-Hollenberg zusammen mit dem Gestalter André Heers ein bisher einzigartiges Internetspiel für Kinder und Jugendliche – die „RoboKutschPilotenRallye“. Das Spiel, ursprünglich entwickelt im Auftrag der Kieler Agentur ide.stampe, konnte bereits den schleswig-holsteinischen Design-Preis und einen zweiten Platz beim Deutschen Multimedia-Award für sich gewinnen. Jetzt wurde es unter 1600 Bewerbungen für den Grimme Online Award in der Kategorie Medienkompetenz nominiert. Die Entscheidung fällt am 15. Juni, also leider erst knapp nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe von infomedia-sh.aktuell.

Die AutoLernWerkStadt ist als Kidsportal von Volkswagen bekannt für innovative Konzepte und Anwendungen. Mit der Robokutschpiloten-Rallye wird dieser Kurs konsequent weiter verfolgt. Die Spielidee führt einen Roboter auf eine Reise durch das virtuelle Deutschland. Es gilt, die einzelnen Etappenziele möglichst zügig zu erreichen. Dabei ist die Wahl der richtigen Route von entscheidender Bedeutung. Denn jeder Roboter sitzt in einer Kutsche, die von einem Tier gezogen wird. Und weil nicht jedes Tier auf jedem Terrain zu Hause ist, führt eine falsch gewählte Route zu Zeitverlusten. Aber egal, welche Route die Spieler auch wählen – auf dem Weg zum Ziel durchquert der Roboter diverse Städte und Regionen, über die es etwas zu berichten gibt. Dabei tauchen aber auch immer Fragen auf, die der Spieler beantworten muss. Auch hier spielt die Zeit eine wesentliche Rolle. Denn nur die richtige Antwort lässt den Roboter ohne Zeitverlust weiterreisen.

Bei der Suche nach der Lösung hat das Internet eine entscheidende Bedeutung. Denn alle Informationen können im weltweiten Datennetz gefunden werden. Voraussetzung für das Finden der relevanten Informationen ist der geschickte Einsatz von Suchmaschinen. „Unsere Fragen sind nicht einfach aus dem Kopf zu beantworten“, erklärt Ulrich Schneider von der Volkswagen-Abteilung Neue Medien. Schließlich sollen die Spieler bei der Recherche den richtigen Umgang mit Medien üben. Ein solches Medium kann neben dem Internet auch das gute alte Lexikon sein. Für Internet-Pionier Schneider ist das kein Widerspruch: „Wichtig ist, dass die Spieler verstehen, was sie lesen.“

Die Bibliothekenversion der Robokutschpiloten-Rallye hatte ihre Premiere im vergangenen November nach diversen Testläufen in Kieler Stadtteilbibliotheken. Damals bemühten sich 39 Gruppen aus 29 Städten um die richtigen Antworten. Gewonnen hatten drei Schüler aus Leipzig, die sich bei der Fortsetzung um die Titelverteidigung bemühen.

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