Hamburger Senat plant Kürzung der Mittel für Filmförderung
Wie der Hamburger Presse zu entnehmen ist, plant der neue Senat eine drastische Kürzung der Mittel der Hamburger Filmförderung um ca. 1 Million EUR.
Namhafte Hamburger Film- und Medienfirmen haben sich zu einer Protestnote an Bürgermeister und Senat zusammen gefunden. Sie befürchten, dass angesicht der bereits begonnen Abwanderung die ehemalige Medienhochburg Hamburg noch zusätzlich an Attraktivität verliert und die renommierte Hamburger Filmförderung als bundesweites Vorbild und Modell der föderalen Filmförderung in die Bedeutungslosigkeit und unter die Existensfähigkeit sinkt. Der gleichzeitig vom Senat angekündigte Plan einer international konkurrenzfähigen Hamburger Film- und Medienakademie erscheint vor dem Hintergrund der angedrohten Kürzungen bei der Filmförderung wenig sinnvoll. Ganz im Gegenteil sind vermehrte Anstrengungen nötig, um die bereits vorhandenen Defizite des Standortes Hamburg aufzufangen.
Die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein verweist mit Nachdruck auf die fragile Balance der Medienstandorte und die offentsichtlichen Abhängigkeiten von Metropole und Region und erklärt ihre uneingeschränkte Solidarität mit dem Aufruf der Film- und Medienwirtschaft in Hamburg. Die geplanten Kürzungen unterlaufen alle Bemühungen aus Schleswig-Holstein den norddeutschen Medienstandort im Verbund mit der Metropole Hamburg und der umliegenden Region zu stärken.
Angesichts der Kürzungspläne muss sicher auch das angedachte Engagement des Landes Schleswig-Holstein für eine Filmakademie in Hamburg neu überdacht werden. Aus schleswig-holsteiner Sicht und als Mittler zwischen den Standorten Hamburg und Dänemark erscheinen die Kürzungen realitätsfern, wirtschaftlich kontraproduktiv und gefährlich für den Standort Hamburg.
Wir fordern den Senat auf sich dem Wettbewerb um den Medienstandort zu stellen und ihn in einer zukunftsweisenden Politik zu berücksichtigen. (Bernd-Günther Nahm, Geschäftsführer Kulturelle Filmförderung S.-H.)