43. Nordische Filmtage

Die Jugendfilme Bille Augusts

Nach Spielfilmen wie “Fräulein Smillas Gespür für Schnee”, “Jerusalem” oder dem neuen “A Song for Martin” vergisst man fast, dass der dänische Regisseur Bille August seine Karriere mit Filmen für Kinder und Jugendliche begann.

An diese großartigen Filme wollen die Nordischen Filmtage zusammen mit dem Kinder-und Jugendfilmzentrum in Deutschland, das in diesem Jahr wieder eine Werkschau fördert, erinnern. In drei Filmen porträtiert Bille August das Vorstadtleben in Brønshøj. Filme wie “Zappa” (1983), “Twist and Shout” und “Buster, der Zauberer” (beide 1984) sind kleine Sozialdramen, die Kinder und Jugendliche auf den Weg ins Erwachsensein zeigen. Dort begegnen sie Erwachsenen, mit denen sie sich anfreunden, und Eltern, mit denen sie oft zu kämpfen haben.

Höhepunkt dieser frühen Filme ist “Pelle der Eroberer” (1987) nach dem Roman von Martin Andersen Nexø. Ende des 19. Jahrhunderts ziehen der 7jährige Pelle und sein Vater von Schweden nach Dänemark auf der Suche nach Arbeit. Inmitten der Armut und des Elends auf Bornholm kämpfen sie um eine menschenwürdige Existenz. Der eindringliche Film wurde mit dem Oscar als Bester ausländischer Film und mit der Goldenen Palme in Cannes prämiert.

Bille August dreht zur Zeit den Film “The Maid of Buttermere” im nordenglischen Lake District. Kinderfilme mache er nicht mehr, hat er gesagt, aber der Geist dieser Werke lebe in seinen Filmen für Erwachsene fort.

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